Im Normalfall ist es eher selten, dass wir das Gefühl haben nachschlucken zu müssen. Wenn wir genau nachdenken, dann fallen uns Situationen ein wie das Schlucken von trockenen Brot oder Keksen bei denen Krümel hängen bleiben und wir sie versuchen durch mehrfaches Schlucken «loszuwerden». Teilweise wird versucht die Essensreste mit Wasser «wegzuspülen».
Im Gegensatz zu diesem seltenen Nachschlucken welches auf die Konsistenz der Nahrung zurückzuführen ist (trocken, bröselig) gibt es verschiedene Krankheitsbilder bei denen es ganz typisch zum mehrfachen Nachschlucken kommt. Hierbei kann es sich beispielsweise um gut- oder bösartige Veränderungen im Bereich des Schlundes handeln.
So kommen im tiefen Zungengrund beispielsweise immer wieder Zysten vor, an denen Nahrung hängen bleiben kann. Dabei handelt es sich um Aussackungen der Schleimhaut, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Diese Aussackungen können abhängig von der Größe zu Schluckbeschwerden führen und werden in der Regel abgetragen. Des Weiteren können Aussackungen im oberen Bereich der Speiseröhre unterhalb des Speiseröhreneingangs (auch Divertikel genannt) dazu führen, dass Nahrung in diesen hängen bleibt, teilweise wieder in den Schlund aufsteigt und mehrfach nachgeschluckt werden muss.
Bei derartigen Beschwerden sollte daher in jedem Fall die ärztliche Abklärung erfolgen. In der Regel erfolgt eine HNO-ärztliche Untersuchung, die teilweise durch bildgebende Verfahren oder einer interdisziplinären Abklärung ergänzt wird.