Im Rahmen von Abklärungen zu stillem Reflux wird beim Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten oft auch eine funktionelle Stimmstörung diagnostiziert.
Unter funktionellen Stimmstörungen versteht man ein muskuläres Ungleichgewicht im funktionellen Zusammenspiel der Stimmlippen bei der Stimmgebung. Bei funktionellen Stimmstörungen kommt es zu einem falschen Stimmgebrauch, einer belastenden Stimmerzeugungsmethode, die mit Störungen der Atem-, Phonations- und Artikulationskoordination einhergehen kann.
Symptomatik ähnelt der Stillen-Reflux-Symptomatik
Eine fehlende Feinabstimmung der Stimmlippen beim Sprechen kann bei funktionellen Stimmstörungen zu Heiserkeit, Sprechanstrengung, Räusperzwang, Atemstörung, Engegefühl im Hals (Klos im Hals), Fremdkörpergefühl und/oder Verlust der Kontrolle der Sprechstimmlage und/oder Schluckbeschwerden führen.
Funktionelle Stimmstörungen: Wie entsteht die Krankheit?
Ursächlich können sich funktionelle Stimmstörungen zum Beispiel nach einem oberen Atemwegsinfekt mit Heiserkeit oder nach einer Entzündung des Kehlkopfs entwickeln, wenn trotz Heiserkeit weitergesprochen wird, zum Beispiel in Lehrberufen weitergearbeitet wird. Die Sprechtechnik kann jedoch auch durch eine zu starke Stimmbelastung aus dem Gleichgewicht geraten. Funktionelle Stimmstörungen können sich aus jeder Überlastungssituation heraus entwickeln, sei es durch Mobbing am Arbeitsplatz, Eheprobleme oder eine grosse Belastung der Stimme durch Sprechen und Singen.
Der ganzheitliche Therapieansatz bei der Behandlung von funktionellen Stimmstörungen beruht auf einer interdisziplinären Zusammenarbeit von Logopäden, Atem-, Sprech- und Stimmerziehern, Psychologen, Physio- und Sporttherapeuten, Yogalehrern, Masseuren und HNO-Ärzten.
Hier einige Tipps, die im Alltag helfen können: