Laryngitis gastrica: Was ist das?



Unter Laryngitis gastrica versteht man eine nichtbakterielle, entzündliche Reaktion der Schleimhaut im Kehlkopf und umgebendem Rachen durch einen Reflux von Magensekret, in dem besonders Magensäure und Pepsin wesentliche Bestandteile sind.

Die Laryngitis ist eine Entzündung in den Schleimhäuten des Kehlkopfes. Diese Entzündung kann sowohl akut verlaufen oder chronisch vorliegen. Sowohl Kinder, als auch Erwachsene können daran erkranken. In der Regel ist eine Laryngitis entweder bakteriell oder viral. Bei der Sonderform der Laryngitis gastrica sind aber weder Bakterien, noch Viren die Auslöser der Entzündung.

Auch chemische Reize oder Stimmbelastungen sind bei der Larygitis gastrica nicht für die entzündeten Schleimhäute am Kehlkopf verantwortlich. Stattdessen wird der Kehlkopf bei dieser Erkrankung von rückfliessendem Magensaft angegriffen. Dieses Phänomen ist ein Symptom der Reflux-Krankheit (auch stiller Reflux), sodass die Laryngitis gastrica im Rahmen dieser Erkrankung in aller Regel als Begleitsymptom auftritt.

Typische Beschwerden sind unter anderem:

  • Stimmprobleme und Heiserkeit
  • Klossgefühl im Hals
  • Räuspern
  • Chronischer Reizhusten
  • Schluckstörungen

Um die Diagnose Laryngitis gastrica zu stellen, wird neben einer Endoskopie und einer Magenspiegelung in der Regel eine 24h-pH-Metrie durchgeführt. Die dazu verwendeten Sonden haben einen Messpunkt im Hypopharynx, der den Reflux in der betroffenen Region erfasst. Eine chronische Laryngitis gastrica kann zum Beispiel Kehlkopfkrebs begünstigen.

Zum aktuellen Zeitpunkt (2020) existieren noch keine Studien mit Empfehlungen zur kausalen Therapie der Laryngitis gastrica. Vielfach werden bisher Protonenpumpeninhibitoren (PPI) benutzt, um der Symptomatik pharmakologisch zu begegnen. Neuste Studien stellten jedoch fest, dass die Anwendung von Protonenpumpeninhibitoren lediglich einen Placebo-Effekt hat und die Symptomatik nicht signifikant verbessern kann.


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