Herzstolpern durch Gase im Magen



Roemheld-Syndrom: Hier löst übermässige Gasansammlung im Verdauungstrakt (evtl. mit Zwerchfell-Hochstand) funktionelle Herzbeschwerden aus.

So kann eine Ansammlung von Gasen im querverlaufenden Darm oder viel Luft im Magen Herzstolpern (Extrasystolen), Herzklopfen, Brustenge, Luftnot, Hitzewallungen und/oder Angstzustände hervorrufen.

Im Rahmen des Roemheld-Syndroms können eine Vielzahl von Symptomen auftreten. Zu den bedeutendsten zählen eine Reihe von Herzbeschwerden, die den Symptomen der Angina pectoris (Brustenge) ähneln. Es kommt zu Sodbrennen-artigen Schmerzen, die hauptsächlich hinter dem Brustbein auftreten. Zudem beschreiben Patienten ein Engegefühl in der Herzgegend, als ob ein konstanter Druck auf das Herz ausgeübt werde.

Bei einer echten Angina pectoris, die hauptsächlich durch Veränderungen der Herzkranzgefässe ausgelöst wird, strahlen die Schmerzen häufig in den linken Arm, die Schultern und den Unterkiefer aus. Bei den Schmerzen, die im Rahmen des Roemheld-Syndroms auftreten, kann ein solches Ausstrahlen ebenfalls vorkommen, ist allerdings seltener.

Auch der Genuss von Tabak, Alkohol, Kaffee oder Energie-Drinks kann sich direkt auf Ihr Herz auswirken. Solche Mittel wirken direkt auf das Nervensystem und sollen jemanden zum Beispiel aufputschen und wach machen.

Dieser Wachmach-Effekt wird erzielt, wenn das Herz schneller schlägt und somit mehr Blut und Sauerstoff durch den Körper pumpt. Dazu geben Inhaltsstoffe wie Nikotin oder Koffein dem Herzen einen kleinen Anstoß, was manchmal auch zu einer Extrasystole führen kann.

Extrasystolen sind nicht immer gefährlich
Extrasystolen bezeichnen ein sogenanntes «Herzstolpern» oder einen «Aussetzer» beim Herzschlag. Dabei kommen die Impulse nicht wie gewöhnlich aus dem Sinusknoten, sondern durch Impulse aus einer anderen Stelle im Vorhof oder aus der Herzkammer.

Es wird unterschieden zwischen supraventrikulären Extrasystolen (bei Impulsen aus dem Vorhof) oder ventrikulären Extrasystolen (bei Impulsen aus der Herzkammer). Auch bei gesunden Menschen können Extrasystolen auftreten, beispielsweise bei Stress, Fieber oder auch nach dem Konsum von Alkohol oder Kaffee. Eine Behandlung ist in solchen Fällen nicht notwendig. Sind die Aussetzer jedoch die Folge einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, so muss die Ursache ergründet werden und die zugrunde liegende Krankheit behandelt werden.

So behandelt man das Roemheld-Syndrom
Die Behandlung der Beschwerden beim Roemheld-Syndrom richtet sich nach ihrem Auslöser. Ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit die Ursache für die vermehrte Gasproduktion, kann durch eine Umstellung der Ernährung die Linderung der Symptome erreicht werden. Hierbei empfiehlt es sich, ein Ernährungstagebuch zu führen, um zu erkennen, nach welchen Mahlzeiten die Beschwerden auftreten. So kann der genaue Auslöser identifiziert und vermieden werden. Dieser Prozess sollte unbedingt von geschulten Experten begleitet werden.

Sind die Beschwerden durch Entzündungen des Magen-Darm-Trakts entstanden, führt meist ein Abklingen der Entzündung zur Besserung der Beschwerden. Da viele Entzündungen im Magen-Darm-Trakt durch Viren ausgelöst werden, hilft in diesen Fällen eine Antibiotikagabe nicht. Auch bei den meisten durch Bakterien ausgelösten Magen-Darm-Infektionen finden Antibiotika keine Anwendung.

Eine Hiatushernie, die zu Beschwerden führt, kann durch eine Operation versorgt werden. Diese führt in den allermeisten Fällen zu einem Rückgang der Beschwerden.


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