Bei der Endoskopie wird ein Schlauch mit Kamera durch den Mund eingeführt und damit die Speiseröhre, der Magen sowie der Zwölffingerdarm inspiziert. Bild: stock.adobe.com
Bei Verdacht auf stillen Reflux kann versuchsweise mit Medikamenten behandelt werden. Bessern sich dadurch die Beschwerden nicht, kommen weitere Untersuchungen infrage.
Mit den richtigen diagnostischen Abklärungen gelangen Spezialisten zu einer treffenden, optimalen und individuellen Therapieempfehlung.
Funktionsdiagnostik: pH-Metrie-Impedanz-Messung im Ösophagus
Bei der ambulant durchgeführten Impedanz-pH-Metrie wird ein feiner Schlauch über die Nase in die Speiseröhre und den Magen gelegt und 24 Stunden dort belassen. Der Patient verbringt während dieser Zeit einen normalen Tag, inklusive Arbeit und Freizeitbeschäftigungen. Während der Untersuchung wird objektiv gemessen, wie sich der pH-Wert in der Speiseröhre über den Untersuchungszeitraum von 24 Stunden hinweg verhält. Zudem kann diese Untersuchung eben auch nicht-sauren Reflux (stillen Reflux) diagnostizieren. Während der 24-Stunden-Untersuchung erhält der Patient ein kleines Kästchen und muss bei Beschwerden jeweils auf dessen Knöpfe drücken. So kann analysiert werden, ob die Beschwerden auch wirklich vom Reflux kommen. Die pH-Metrie ist die wichtigste Untersuchung zur Quantifizierung des Refluxes und vor einer operativen Therapie unerlässlich.
Mithilfe der deutschen Version des Hull Cough Hypersensitivity-Fragebogens kann eine kurze, strukturierte Anamnese, mit Hinweis auf eine Reflux-Husten-Korrelation benützt werden. Testen Sie hier online Ihr Risiko.
Endoskopie (Magenspiegelung)
Bei der Endoskopie wird ein Schlauch mit Kamera durch den Mund eingeführt und damit die Speiseröhre, der Magen sowie der Zwölffingerdarm inspiziert. Bei Bedarf können gleichzeitig Gewebeproben entnommen werden. Die Magenspiegelung wird ambulant in einer Kurznarkose durchgeführt, das heisst, der Patient spürt nichts. Der Zeitaufwand beträgt zirka 50 Minuten. Die Magenspiegelung ist sehr wichtig, um Entzündungen der Schleimhaut, Magengeschwüre oder bösartige Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
Funktionsdiagnostik: Hochauflösende Ösophagus-Manometrie
Die Ösophagus-Manometrie ist eine Druckuntersuchung der Speiseröhre und gibt Hinweise auf verschiedene Funktionsstörungen dieses Organs. Bei der Untersuchung wird ein sehr feiner Schlauch in den Magen eingeführt, der Patient muss im Rahmen der Messung trinken und teilweise auch essen. Die Manometrie ist weitestgehend schmerzfrei. Sie wird ambulant durchgeführt.
Funktionsdiagnostik: Kapsel-pH-Metrie
Die Kapsel-pH-Metrie unterscheidet sich von der obengenannten Impedanz-pH-Metrie in zwei wichtigen Punkten. Via Magenspiegelung wird eine Kapsel in der Speiseröhre platziert und bis zu drei Tage dort belassen. Die Aufzeichnung der Säurewerte erfolgt also über eine längere Zeitdauer und ohne Schlauch. Dies ist für den Patienten wesentlich angenehmer, hat aber den Nachteil, dass auf diese Weise der nicht-saure Reflux (stille Reflux) nicht gemessen werden kann.
Computertomografie
Die Computertomografie gehört zu den bildgebenden Verfahren und wird vor allem bei grösseren Zwerchfellbrüchen eingesetzt. Sie erlaubt eine genaue Analyse darüber, wie gross der Teil des Magens ist, der in den Brustkorb gewandert ist und ermöglicht eine optimale Planung der Operation.
Ösophagus-Cinematografie
Die Ösophagus-Cinematografie zeigt den Schluckakt in der Speiseröhre. Der Patient trinkt ein Glas Kontrastmittel, während ein Röntgenfilm aufgenommen wird. Die Cinematografie wird vor allem nach Operationen zur Kontrolle eingesetzt.
Endosonografie
Die Endosonografie ist eine Ultraschalluntersuchung, welche im Rahmen einer Magenspiegelung durchgeführt wird. Sie erlaubt in speziellen Fällen eine weitergehende Diagnostik im Bereich des Übergangs von Speiseröhre zu Magen. Ausserdem ermöglicht sie eine sehr genaue Untersuchung der Magenwand oder der unmittelbar ausserhalb des Magens liegenden Strukturen, wie zum Beispiel der Lymphknoten.